Bei der Gestaltung eines Buches wird das Buchcover oft vernachlässigt und unterschätzt. Es ist aber DASS Verkaufsargument, denn es steht im Buchregal und MUSS Aufmerksamkeit schaffen.

Was gehört auf ein Buchcover?

Hier muss natürlich der Buchtitel als Erstes genannt werden, zusätzlich, wenn benötigt, ein Untertitel. Der Autorenname, eventuell auch das „Genre des Buches“ sowie ein Klappentext. Im Buchtitel sollte sich der Buchinhalt widerspiegeln, wobei es logisch ist, dass dieser nicht den Buchinhalt wiedergeben kann. Mit einem passenden Titel wird eine Stimmung und eine Neugier erzeugt. Zu beachten gilt hier auch, dass bestimmte Titel per Gesetz (Markengesetzt §§5, 15) geschützt sind. Arbeitet man mit einem Verlag zusammen, sollte sich dieser darum kümmern.

Der Autorenname
Wenn man den vergisst, hat man etwas Grundlegendes falsch gemacht. Das darf nicht passieren. Er muss mit auf das Cover. Man kann hier auch einen Namen als Pseudonym präsentieren.

Der Untertitel
Gerade bei Sachbüchern und Ratgebern hilft der Untertitel des Buches, um den Inhalt besser herauszustellen. Mit dem Untertitel kann man auch gezielter eine Zielgruppe ansprechen.

Der Klappentext
Dieser befindet sich auf der Rückseite des Buchcovers. Hier gibt man nicht den Inhalt des Buches in komprimierter Form wieder, vielmehr macht es Sinn, spannende Zusammenhänge des Buches kurz zu erläutern, um beim Leser Spannung und Fantasie zu erzeugen. Bei belletristischen Titeln beschreibt man, vom wem die Geschichte handelt und wo sie stattfindet. Haben Sie einen Ratgeber oder ein Sachbuch geschrieben, muss der Nutzen und ein eventueller Lösungsweg im Klappentext hervorgehoben werden. Beim Umfang gilt, dass man den Klappentext mit maximal 100 bis 200 Wörtern schreiben sollte.

Zusatzangaben auf der Buchcoverrückseite
Platzieren Sie hier weitere Elemente, wie Angaben zu einer Buchreihe, Zitate aus dem Buch, Pressestimmen oder die eigene Webseite.

Aspekte bei der Covergestaltung

Hier gilt es, die oben genannten Elemente gemeinsam und einheitlich zu gestalten. Hier müssen dann auch Schriften, Farben und Motive aufeinander abgestimmt sein.

Das Motiv
Hier gilt das Motto „Weniger ist mehr“. Bildelemente sollte man sparsam einsetzen. Als Motiv könnte ein Symbol oder eine freigestellte Grafik sein, deren Bildsprache zum Inhalt des Buches passt. Bei Personenmotiven sollte man auf Gesichter verzichten, es sei denn, es geht beim Inhalt nur um diese Person. Vielmehr kann man hier nur schemenhafte Motive, wie Silhouetten, abbilden. Denken Sie daran, Sie müssen den Leser neugierig machen. Viele Autoren vermeiden Hintergrundfotos, die über das ganze Cover platziert sind, weil sie oft genug vom Titel ablenken. Fotos wirken auch immer sehr unruhig. Hier darf man auch nicht vergessen, dass man mit einer sehr hohen Bildauflösung arbeiten muss.

Die Schrift
Das ist manchmal nicht so einfach, denn eine Schrift muss zum Inhalt des Buches passen. Standardschriften, die man z.B. in Word wiederfindet, sollte man NICHT einsetzen. Sie wirken bei einem Buch oft unprofessionell. Kaufen Sie eine Schrift mit mehreren Schriftschnitten. (Artikel „Die eigene Hausschrift“ in diesem Heft). Bei kostenlosen Fonts wird oft nur der private Gebrauch erlaubt. Vergewissern Sie sich, dass die kommerzielle Nutzung erlaubt ist. Gewichten Sie die Informationen auf dem Cover und spielen Sie etwas mit den Schriftgrößen. Dabei ist es logisch, dass der Titel größer „ausgezeichnet“ werden muss als der Untertitel oder Autorenname. Kombinieren Sie maximal 2-3 Schriften miteinander, auch hier gilt „weniger ist mehr“.

Die Farben
Bei der Farbgebung sollte man maximal zwei Farben wählen. Sie müssen mit dem Text auf dem Cover eine homogene Einheit bilden. Platzieren Sie helle auf dunkle oder dunkle auf helle Farben. Über den Kontrast kann man eine Farbe besonders hervorheben. Zu viele Farben lenken den Leser nur ab.

Das Genre des Buches
Im Buchhandel kann man leicht sehen, um welches Genre es sich bei den unterschiedlichen Covern der Bücher handelt. Thriller kommen meist düster und unheimlich daher, bei den Farben werden oft rot, schwarz oder blau eingesetzt. Auf dem Cover sieht man Blut, Waffen oder die Abbildung eines düsteren Ortes. Als Schrift werden serifenlose Fonts eingesetzt. Bei Liebesromanen ist alles wesentlich freundlicher, es werden hellere Farben, wie Pastelltöne, genutzt und das Buchmotiv kommt meist als Illustration daher. Die eingesetzten Schriften sind meist etwas verspielt.

Bei Fantasie-Büchern werden auf dem Cover fantasievolle Figuren, Gebäude oder wichtige Gegenstände abgebildet. Häufig wird eine Hauptfarbe eingesetzt und bei der Schrift werden serifenlose oder altmodische Schriften verwendet.

Bei Ratgebern und Sachbüchern ist das Cover meist sehr minimalistisch gestaltet. Hier kommt ein Foto, welches das Thema des Buches wiedergibt, am ehesten zum Einsatz. Für das Cover werden bunte Farben verwendet, hier haben sich gelbe, blaue und rote Töne bewährt. Bei der Schrift verwendet man einen fetten serifenlosen Font oder eine Serifenschrift, die eine gewisse Seriosität ausstrahlt.