Gut zu wissen

HINTERGRUNDINFORMATIONEN UND GRUNDLAGEN

Hier möchte ich Sie zu den Themen Typografie, Buchgestaltung, Self-Publishing, Kreatives Gestalten und den Aufbau einer PDF-Datei informieren. Die Themen sind sicherlich für Ihr Publishing-Projekt interessant.

Was man über das Buch wissen sollte

Abb. (v.l.n.r.): 1. Diamant-Sutra, Holzschnitt aus dem Jahr 868 n.Chr., 2. Seite aus der Gutenberg-Bibel, 1452, 3. Johannes Gutenberg, Fantasiebild aus dem 16.  Jahrhundert.

Wenn man mit dem Affinity-Publisher Bücher erstellt, wären sicherlich einige Hintergrundinformationen zum Werdegang des Buches hilfreich. Hier darf ich Ihnen einige Details mit kurzen Erläuterungen an die Hand geben. Als erstes und wertvollstes Buch der Welt gilt das „Diamant-Sutra“. Es lag Jahrhunderte lang in einer Grotte in China. Es ist etwa 600 Jahre älter als die Gutenberg-Bibel, die zwischen 1452 und 1454 entstand. Im Jahr 1907 entdeckte Aurel Stein eine Druckversion des „Diamant-Sutra“, die auf das Jahr 868 datiert wurde. Hier wurden einzelne Papierbogen mit Hilfe von Blöcken bedruckt und zu einer etwa 530 cm langen Rolle zusammengefügt. Interessant ist auch, dass 200 Jahre vor Gutenberg in Korea der Buchdruck mit beweglichen Lettern aus Metall entwickelt wurde, aber kaum Anklang fand. Das meistgedruckte Buch ist heute wie schon in der Vergangenheit die Bibel. Im Leipziger Verlag Faber und Faber wurde das kleinste Buch der Welt gedruckt. Es misst 2,40 x 2,90 Millimeter, dies entspricht der Größe eines Streichholzkopfes. Als größtes Buch der Welt gilt ein im Jahr 2004 gedruckter Bildband des Autoherstellers Mazda. Es misst 3,07 x 3,42 Meter. Vermutlich ist dieser Rekord mittlerweile gebrochen worden. Solche Rekorde hängen auch immer von der Definition ab, wie sich die Werke unterscheiden und ob es Einzelstücke oder Buchmengen mit bestimmten Auflagen sind. In einer Dokumentation über Galileo Galilei wurde sein Buch „Sidereus Nuncius“ aus dem Jahr 1610 erwähnt und darauf hingewiesen, dass Galilei wohl einer der ersten war, der Zeichnungen mit Text in einem Buch abgebildet hat.

 

Abb. (v.l.n.r.): 1. Buchdruck um das Jahr 1568, 2. „Sidereus Nuncius“, Galileo Galilei, 1610, 3. Eine Seite aus der „Koberger-Bibel“.

Bis zur Erfindung von Gutenberg und die damit verbundene Buchdruckerkunst war die handschriftliche Vervielfältigung von Büchern den Mönchen vorbehalten, diese Werke wurden in den „Skriptorien (Schreibstuben)“ hergestellt. Johannes Gutenberg erfand dann um 1440 den modernen Buchdruck mit auswechselbaren Lettern einer Satzschrift in einer Druckerpresse (Typendruck). Hier wird ein Bild, meist aber ein Text, mit Hilfe einer Presse und einer gefärbten Druckform auf einen Bedruckstoff (Papier) übertragen. Somit konnte Wissen vervielfältigt und in die Welt hinausgetragen werden. Hier nicht zu unterschätzen hat Martin Luther seine Bibel ins deutsche übersetzt und somit auch denen den Zugang zu den Texten ermöglicht, die kein Latein sprachen oder schrieben. Gutenberg wurde um 1400 in Mainz geboren, gestorben ist er im Februar 1468. Seine Erfindung breitete sich in Europa aus. So wurde schon im Jahr 1458 eine Druckerei in Straßburg eröffnet. Es folgten Basel, Köln, Rom, Augsburg und 1470 die Druckerei von Anton Koberger (1440-1513) in Nürnberg. Zunächst wurden Bücher, Bibeln und Fachliteratur gedruckt, es folgten kleinere Texte wie Ablassbriefe und Kalender. Bei ihm waren etwa 100 Arbeiter an 24 Pressen beschäftigt. Sein wohl bekanntestes Werk war die zweibändige „Koberger-Bibel“ von 1483, entstanden noch vor der Bibel von Luther.