Einfach mal ausprobieren

Hier finden Sie einige Tutorials aus meinen M62-Heften!

Bilderfluten managen

Was gehört wohin?

Im Normalfall arbeiten mehrere Menschen an einem großen Projekt. Im Falle des nun geschilderten Buchprojekts habe ich das alleine gemacht. Dafür braucht man Erfahrung. Managen großer Bilder-mengen, aufbereiten und optimieren der Fotos, Texte schreiben und den richtigen Bildern zuordnen und zu guter Letzt auch noch das Umsetzen des Buches selbst im Affinity Publisher.

Für ein Buchprojekt mit 220 Buchseiten wurden von einem Fotografen professionelle Bilder gemacht. Alle im RAW-Format, damit sie später noch optimiert werden können. Das wurde dann mit Affinity Photo umgesetzt. Hier ergab sich aber, dass die Fotomotive aus mehreren Vitrinen herausgenommen und auf einem Tisch mit weißem Tischtuch platziert wurden. Insgesamt kamen so über 600 Fotos zusammen, oft mit mehreren Ansichten zu einem einzelnen Motiv.

Beispiel einer Fotosammlung anhand des Onlinespeichers von Google Drive

Beispiel einer Fotosammlung anhand des Onlinespeichers von Google Drive

Wow. Zu vielen dieser Motive gab es aber kleinere Teile, die wegen Platzmangel in anderen Vitrinen untergebracht waren. Und hier fängt dann die Organisation aller Bilder an. Was gehört zu welchem Hauptmotiv? Hier waren dann viele Bildmontagen nötig, weil die Motive oft getrennt voneinander abgelichtet wurden. Dazu kam, dass die Fotos nicht alle an einem Tag aufgenommen wurden.

Ich musste also oft genug warten und das war bei einer ordentlichen Organisation nicht immer ganz einfach. Oft musste ich nachfragen, da der Fotograf beim Übertragen der Fotos nicht hinterherkam. Elementar wichtig ist auch, dass bei mehreren Tagen „Fotoshooting“ die Lichtverhältnisse gleichbleiben sollten. Das war leider nicht der Fall. Hier hat sich aber das RAW-Format bewährt.

Eine Anmerkung
Anmerken möchte ich hier, dass im Großen und Ganzen alles reibungslos funktioniert hat, denn der Fotograf kannte sich mit Cloud-Speicher aus. Insgesamt wurden die Bilder in drei Tagen aufgenommen und über einen Online-Speicher übermittelt. Nicht auszudenken, wir hätten mit DVDs gearbeitet, die man mir dreimal per Post zugeschickt hätte. Das wäre ein riesiger Aufwand gewesen.

Klärende Kommunikation
Zu vielen der Fotomotive hatte ich Rückfragen, da ich ja nicht wusste, was zusammengehört. Hier ist ein Screenshot-Programm wie SnagIt der Firma Techsmith Gold wert. Bevor ich die RAW-Bilder in Affinity Photo bearbeitet habe, wurden bei Unklarheiten Screenshots gemacht und an den Sammler per E-Mail geschickt. So kamen binnen zwei Monaten über 100 E-Mails zusammen, um Sachverhalte zu klären. Erstaunlicherweise hat auch das meist wunderbar funktioniert. Jetzt galt es, die Fotos auch zu managen. Welche Bilder waren noch nicht bearbeitet, welche waren fertig und konnten für das Buch-Projekt verwendet werden?

Beispiel einer Bilderliste zum Abgleich von Dateinamen

Beispiel einer Bilderliste zum Abgleich von Dateinamen

Nachhaltig arbeiten
Damit fertige Bilder auch später identifiziert werden konnte, habe ich den Fotos eindeutige Dateinamen gegeben. Und hier kommt jetzt der Affinity Publisher ins Spiel. Da zu jedem Bild auch ein Text im Buch platziert werden musste, habe ich mir im Publisher eine Bilderliste angelegt. Das ist eine eigene Publisher-Datei, in der ich alle Fotos gesammelt habe. Unter jedem Foto wurde der Dateiname vermerkt.

Die Texte wurden in einem Textprogramm geschrieben, manchmal auch sehr umfangreiche Texte und darunter der jeweilige Dateiname des Fotos festgehalten. So war später in der Buchdatei eine Zuordnung problemlos machbar. Von den oben erwähnten 600 Fotos wurden dann etwa 200 ver-wendet. Diese wurden dem Buchlayout angemessen passend mit Affinity Photo zugeschnitten.

Hat man alle Vorarbeiten erledigt, kann man sich an das eigentliche Buch wagen. Hier liegt es aber in der Natur der Sache, dass man vereinzelt bei den Fotos und Texten nacharbeiten muss.

Veröffentlicht im M62-Heft Nr. 16